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Die ersten Wochen in den USA

Hey,
es tut mir so leid, dass ich nichts geschrieben hab. Das lag daran, dass ich zweimal zwei Stunden an einem Blogeintrag geschrieben hab und er sich zweimal, trotz speichern, gelöscht hat, was mich ziemlich frustriert hat.
Ich werde die ersten 6 Wochen probieren zusammenzufassen.

DER FLUG
Am 10. August war der Tag gekommen vor dem ich mich so lange gefürchtet und auf den  ich mich gefreut habe. Der Abschied fiel mir extrem schwer, aber da ich direkt am Flughafen ein Mädchen die auch nach San Diego kommen würde kennengelernt habe, hielt sich alles in Grenzen. Bei meiner Organisation fliegt man immer in Gruppen und eine Person der Organisation ist mit im Flugzeug. Der Flug lief eigentlich ganz gut, trotz meiner Flugangst. Ich habe im Flugzeug das Abschiedsbuch gelesen und ich wollte mich bei allen bedanken, die sich soviel Mühe gemacht haben. Ich habe sehr viel gelacht und ihr habt mir Mut gemacht.
Nach dem 11 Stunden Flug nach Los Angeles war ich ziemlich erschöpft, aber aufgeregt. Bis zu dem Zeitpunkt wusst ich noch nicht, wie ich die nächsten Tage verbringen werde. Alle Leute wurden dann für ihre Weiterflüge aufgeteilt bzw. , in unserem Fall die Weiterfahrt. Der Gastvater von einer Austauschschülerin hat uns dann abgeholt und 2 Stunden nach San Diego gefahren. Ich war ziemlich beeindruckt von allem, weil ich noch nie in den USA war und alles für mich ziemlich neu war. Die Autos sind so viel größer, überall sind Palmen, alles ist so groß und die Straßenschilder sehen wie im Film aus. Das waren meine ersten Gedanken auf der Autofahrt nach San Diego. Dort angekommen war es dann ca. 8 Uhr abends. Ich war schon 26 Stunden wach, was ziemlich anstrengend war. Wir sind dann zu dem Haus gefahren, wo wir die Nacht schlafen würden. Es war auf einem Hügel 30 Minuten entfernt von Downtown und man hatte einen Blick über die Stadt. Die Leute waren total nett und haben uns alles im Haus gezeigt. Die Familie war die Gastfamilie von einer Austauschschülerin und der Gastvater konnte sogar Deutsch.

DIE ERSTEN TAGE
Am nächsten Tag begann unsere Arrival-Orientation. Es war ziemlich langweilig und nervig, da ich den Mann nicht mag, der hier die Orientations leitet. Er hat viel darüber geredet, dass wir jetzt hier sind und nicht mit unserer leiblichen Familie über unsere Probleme reden sollen, was mich ziemlich geschockt hat. Er ist ziemlich gegen Handys, unter anderem weil es nicht ganz seine Generation ist. Dadurch, da das ganze so 2 Stunden ging, ich mich komplett alleine fühlte, da ich nur einmal im Monat Kontakt zu Zuhause haben sollte, ich unglaublich müde war, da ich kaum geschlafen hatte, und ich viel Zeit zum Nachdenken, hatte ich eine Art Panikattacke. Ich sagte, dass ich packen müsste, für ein Hockeytreffen, was in 1 Stunde war und ging ins Schlafzimmer. Ich wollte einfach nur Nachhause. Ich zweifelte an meiner Entscheidung und dachte, dass ich zu jung wäre.Ich habe mich zum Glück wieder beruhigt und mein Gastvater und Gastbruder kamen um mich abzuholen. Sie waren beide ganz nett zu mir und ich war weniger aufgeregt als ich dachte. Sie haben mich zu meiner Schule gebracht, wo ein  Treffen mit dem JVA Hockeyteam war. Wir haben Team T-Shirts gemacht und alle waren ganz nett zu mir. Ich bin mir nicht ganz sicher, wann ich genau zu meiner Gastfamilie nach Hause kam, aber auf jedenfall gab es ein Plakat und Luftballons und sie haben mir alles gezeigt. Am nächsten Tag abends kam mein Heimweh dann wieder ziemlich extrem wieder und auch über den Tag verteilt fragte ich mich, ob ich das alles schaffen kann. Die Familie ist einfach komplett anders, als meine Familie Zuhause, was erstmal nichts schlechtes ist.

Nach diesen zwei Malen hatte ich kein Heimweh mehr und alles wurde besser. Sie haben mir ein bisschen San Diego gezeigt, was wunderschön ist. `Zur Info: San Diego liegt am Meer und hat ziemlich schöne Strände.´ Wir waren mit dem Hund im Balboa Park spazieren, was ein großer Park ist. Hier sieht alles komplett anders aus. Überall sind Palmen, alles ist so viel neuer und moderner und hier ist überall Wasser. Ich hatte außerdem zwei Wochen lang in den Ferien jeden Tag Training

SCHULE
Mein erster Schultag war ziemlich gut. Mein Gastbruder und ich fahren immer zusammen mit dem Fahrrad zur Schule, was hier ziemlich unüblich ist. Ich habe erwartet, dass er mit mir in die Schule geht, aber er ist ohne sich wirklich zu verabschieden einfach zur Cafeteria gegangen. Ich habe zum Glück sofort Leute vom Hockey gefunden, bei denen ich dann den ganzen Tag war. Schule fängt um 8:10 an und man hat 5 Stunden, die jeweils 70 Minuten gehen. Dienstags fängt Schule erst um 9:10 an und die Stunden sind ca 60 Minuten. Die Schule ist total schön und fast alles ,ausser der Unterricht selber, ist draussen. In den Pausen, Lunch oder wenn man den Raum wechselt ist man immer draussen. Die Schule wurde 2009 gebaut und ist ziemlich modern eingerichtet. Die Computerräume sind mit Macs ausgestattet und die Schule hat ein eigenes Film- und Tonstudio. Ich habe jeden Tag die selben 4 Fächer. Biologie, was ziemlich einfach ist und mir nichts für Deutschland hilft, Design Mixed Media, was eine Kunstklasse ist, in der man alles mögliche macht, eine Englischklasse in der ich Teacher Assistent bin und deshalb eigentlich nichts machen muss und Algebra was eigentlich auch ziemlich einfach. Mein Stundenplan ist so ziemlich der einfachste, den man haben kann. Alle meine Freunde haben jeden Tag 3 Stunden Hausaufgaben, während ich nur maximal 15 Minuten habe. Das wird sich nächstes Trimester aber ändern.

HOCKEY
Hockey ist hier ein ziemlich großer Teil meines Lebens, da ich jeden Tag zwei Stunden Training habe. Ich habe eigentlich alle meine Freunde im Hockey gefunden. Ich bin so glücklich in diesem Team zu sein. Hockey funktioniert hier ein bisschen anders als in Deutschland. Wir haben hier keinen bewässerten Kunstrasen, was ziemlich schade ist, weil man sich dadurch so viel mehr verbessern würde. Man spielt hier mit Brillen, weil der Ball ja die Augen treffen könnte und die Schiedsrichter pfeifen so viel ab, wenn man jemanden nur leicht schubst. Ich war zuerst im JVA Team, was das mittlere von drei Teams ist. Sie haben dann aber entschieden, dass ich besser ins Varsity Team passe, was das beste Team ist. In dem Team ist über die Hälfte der Mädels 12 Klässler, was mich im ersten Moment ziemlich eingeschüchtert hat, aber jetzt sind sie meine besten Freunde hier. Leider ist Sport hier immer nur ein Trimester also circa 12 Wochen. Ich finde es so viel besser das Sport hier in der Schule ist, weil man dadurch diesen Schoolspirit hat und man viel schneller Freunde findet.

SAN DIEGO
Ich liebe diese Stadt. Es ist so unglaublich schön hier. Ich bin 30 min vom Strand entfernt und 30 min von der Innenstadt, was hier ziemlich nah ist. Man kann in Kalifornien in einem Tag in den Bergen Snowboarden gehen, und am Strand surfen ohne den Staat zu verlassen. Ich kann mir nicht mehr vorstellen, woanders zu leben. Das Wetter ist eigentlich immer perfekt und seit ich hier bin hat es einmal geregnet. Alle hier erzählen mir immer, dass das der beste Platz zum Leben in der USA ist, was ich gerne glaube.

GASTFAMILIE
Das einzige was nicht perfekt läuft ist die Gastfamilie. Es gibt keine großen Probleme, aber wir sind einfach komplett verschieden. Ich möchte mich nicht beschweren, ich bin hier komplett glücklich und ich bin dankbar, dass ich bei ihnen wohnen darf, aber wir passen einfach nicht so gut zusammen. Ich werde das hier jetzt nicht so groß
ausführen, aber ich habe komplett andere Interessen, als meine Gastfamilie und ich bin auch gefühlte 3 Jahre älter als mein Gastbruder( wir sind eigentlich beide gleich alt). Ich gehe davon aus, dass das niemals, wie für andere Austauschschüler meine zweite Familie sein wird, aber ich komme da mit ganz gut klar. UPDATE: Wir verstehen uns jetzt viel besser und sie geben sich viel mehr Mühe mich zu integrieren.

FREUNDE
Freunde finden war einfacher als ich dachte. Durch die zwei Hockeyteams, in denen ich war habe ich ziemlich viele Leute kennengelernt und dadurch, dass wir jeden Tag 2 Stunden Training zusammen haben, habe ich ziemlich tolle Freunde gefunden. Jeder hier mag mich und viele wollen mir San Diego zeigen. Ich mache jedes Wochenende was mit Freunden und darüber bin ich ziemlich dankbar. Ich habe das Gefühl ich kenne alle hier schon viel länger.

Ich habe generell kein Heimweh, weil ich hier glücklicher bin, als ich es jemals war. Diese Entscheidung war die beste, die ich hätte treffen können. Ich habe hier tolle Freunde gefunden, die immer fuer mich da sind und mir hier alles zeigen. Ich bin jedes Wochenende mehrmals verabredet und mir ist nie langweilig. Ich hätte niemals gedacht, dass ich so viele gute Freunde finde.

Ich werde auf jedenfall probieren mich mehr zu melden.

Lotta

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